iwas mit eichhörnchen

Die Insekten summten vor der Tür, die Sonne schien wohlig durch das Dachfenster aufs Parkett, es roch nach Creme und Nelken und ich beschloss den Viechern zu entgehen indem ich die Wohnung nicht verlasse. Fenster zu, Klimaanlage an und herrlichster Sonnenschein. Der Wetterumschwung hatte sich schon in den Knochen angekündigt, meine alte Kriegsnarbe schmerzte die ganze Nacht lang wie verrückt. Ich schaute hinunter auf die Hände, zwei der Finger der rechten Hand so durch die Krankheit gekrümmt, dass ich praktisch ein Invalide war. Bis vor Kurzem, zwei Jahre mussten es nun schon sein, war ich noch trotz der Hände geklettert, nun fehlte es mir, die Berge und die Luft und das klare Wasser in überraschenden Rinnsalen. Jetzt starrte ich aus dem Fenster auf den Asphalt, der immer stärkere Hitzewellen abgab. Rollos zu. Auf dem Dach polterte etwas, vielleicht ein glücklicher Waschbär, vielleicht die Hörnchenfamilie. Hinter dem Rauschen der Rohre konnte ich das Meer hören, wenn es endlich Nacht wurde, würde ich schwimmen gehen. Bis dahin die Kartonage hervorholen mit den alten Fotos und den Gedichtbänden die schon auseinanderfielen und den ungelesenen Theaterskripts, ein Geschenk für schlechte Tage. Und der Tag war einfach wunderschön, ich überflog kurz die ersten Seiten, legte das vollgekritzelte Stück Papier wieder obenauf und stellte mir Hängematte und Schaukelstuhl vor. Die Therme tropfte. Die alten Treppenstufen knarrten. Neulich hatte ich einen Buntspecht gesehen, minutenlang.